Beim Logistikdienstleister ASC wird angelieferte Ware innerhalb weniger Stunden nach vorgegebenen Ladelisten des OEMs kommissioniert. Möglich wird dies durch den Einsatz von RFID-Lösungen der Firma WINCKEL.
Case Study: Cross Docking-Prozesse mit RFID erfolgreich und effizient steuern
Die ASC GmbH (Automotive Synchronisation Center) in Köln ist Teil des deutschen Logistikunternehmens Huppertz Group und als Cross-Docking-Dienstleister international für einen führenden Automobilhersteller tätig. Bis zu einer Million Paletten einzelner Zulieferer werden pro Jahr angenommen und kommissioniert. Die Auslieferung erfolgt per LKW, Schiff, Flugzeug oder Bahn an 35 Standorte des OEMs (Original Equipment Manufacturer). Dabei wird die Intralogistik des ASC mit RFID-Systemen von WINCKEL überwacht.
Die Herausforderung
Cross Docking in max. 24 Stunden, Prozesstransparenz und Ressourcensteuerung
Das Besondere der Umschlagsart von ASC ist, dass hier die Lagerung komplett entfällt. Beim sogenannten „Cross Docking“ werden Warenpaletten einzelner Zulieferer angenommen und innerhalb von 24 Stunden kommissioniert. Dazu gehört die Erstellung von Rechnungen, Zoll- und Lieferpapieren. Die Verladung erfolgt nach vorgegebenen Ladelisten des OEMs.
Ursprünglich setzte ASC sämtliche Prozesse in der Intralogistik manuell um. Dabei wurden Barcode-Kontrollabschnitte von den Versand-Etiketten abgerissen, gesammelt und im System verbucht. Auf Basis der Kontrollabschnitte wurden Lieferpapiere erstellt. Allerdings führte diese Handhabung zu Fehlern in der Warenerfassung und somit zu Komplikationen in den Folgeabläufen. Eine umfassende Prozesstransparenz war nicht gegeben. Dadurch kamen erhebliche Verluste zustande: gesteigerte Arbeitsaufwände, Mehrkosten, fehlerhafte Lieferungen und Ressourcenverschwendung.
Die Lösung
Auto-ID-Technologie mit RFID von WINCKEL
Um Ressourcenverschwendung zu vermeiden, setzt die Huppertz Group seit 2006 auf das Konzept „Lean Logistics“ und optimiert konsequent alle Prozesse und Bausteine der eigenen Lieferkette. Verschwendung und unnötige oder ineffiziente Tätigkeiten werden erkannt und eliminiert. Dazu gehört auch die Reduzierung des Zeit-, Platz- und Arbeitsaufwands, des Zubehörs und der Kosten. Das konkrete Ziel sind reibungslose und fehlerfreie Lieferungen mit geringeren Durchlaufzeiten.
Unterstützt wird die Huppertz Group bei ihrer Prozessoptimierung vom Industrial IoT- und Auto-ID-Spezialisten WINCKEL. Für ASC kam die Prozessmanagement-Lösung AMIA zum Einsatz. Wesentlicher Bestandteil der optimierten Prozesse sind Technologien zur automatischen Identifikation von WINCKEL.
Automatische Identifikation mit RFID-Gates und -Tags
Die Huppertz Group und WINCKEL kooperieren bereits seit zehn Jahren. In dieser Zeit wurden die intralogistischen Prozesse bei ASC Schritt für Schritt verbessert. Am Anfang wurden zum Beispiel alle Wareneingangs- und -ausgangstore mit RFID-Gates ausgestattet. Bei der Anlieferung jeder neuen Palette wurde ein RFID-Label appliziert. Um Fehlverladungen oder den Verlust der alten Kontrollabschnitte zu vermeiden, wurden die Barcodes erfasst und ein Fehlersignal ausgelöst.
Jeder Kontrollabschnitt ist nun also mit einem neuen RFID-Tag und eindeutigen Informationen ausgestattet. Die Tags werden von den RFID-Gates erfasst und systemseitig aufbereitet. Auf Basis dieser Daten werden automatisch Zoll-, Liefer- und Rechnungspapiere erstellt.
Das Ergebnis:
Optimierte Prozesse und Transparenz in der Intralogistik
Durch die Kombination von RFID-Gates und RFID-Tags können die Warenbewegungen getaggter Paletten bei ASC automatisch erkannt und genau nachverfolgt werden. Im letzten Schritt wurden dafür auch alle Übergänge zu Qualitätssicherung, Zwischenlager und Verpackung mit RFID-Gates ausgerüstet. So werden der Warenstrom der Intralogistik in Echtzeit visualisiert, die maximale Prozesstransparenz erreicht und Fehlverladungen am Warenein- oder -ausgang verhindert. Außerdem wird das Cross Docking innerhalb von 24 Stunden gewährleistet bzw. sogar deutlich unterschritten.
Automatische Überwachung und Steuerung
Intralogistische Prozesse und Auslieferungen können dank RFID-Technologie in Echtzeit gesteuert und verfolgt werden. Dafür greifen einzelne Produktionswerke des OEMs auf ein Onlineportal zurück. Dort sind aktuelle Lieferinformationen für weitere Abläufe einsehbar.
Prozess-Monitoring über Dashboards
Auch Prozessabweichungen sind in Echtzeit einsehbar, dies erfolgt über KPI-Dashboards. Dazu gehören der Warenein- und -ausgang, die Qualitätskontrolle und die Verpackung. So können Abteilungsverantwortliche schnell auf Abweichungen reagieren und flexibel planen.
Intelligente Rampensteuerung
Da jede Lieferung bereits bei der Anmeldung auf Artikel- und Kundenebene analysiert wird, kann dem entsprechenden LKW die Laderampe, welche den kürzesten Fahrweg zu den Verladetoren aufweist, zugewiesen werden. Die Rampensteuerung beinhaltet eine Time-Window-Verwaltung, die die Zeitfenster einzelner Speditionen überwacht.
Ausbaustufen der Auto-ID-Lösung
Das Volumen jedes Ladungsträgers kann auch auf Artikelebene analysiert werden. Dafür wird das erforderliche Ladevolumen bereits im Warenausgang diagnostiziert. Wird dann die Durchlaufzeit erfasst, können benötigte Container vorbestellt und Wartezeiten reduziert werden.
Das Fazit:
Der Logistikdienstleister ASC kann seine Cross Docking-Prozesse mit RFID erfolgreich und effizient steuern und erhebliche Vorteile verbuchen:
- Durchlaufzeiten auf 6-9 Stunden verkürzt
- Verluste nahezu auf null reduziert
- Fehlerrate von 0 % erzielt
- Aufwand um 4.000 Arbeitsstunden/Jahr verringert
- Immense Kosteneinsparungen
- ROI (Return of Investment) bereits nach zehn Monaten erreich